Infoblatt 06/2020

Ein weitgereister Lowa

Ein weit gereister LOWA

Es gibt so Fotos, die entdeckt man bei niederländischen Fans (u. a. Henk Ontrop, Henk Wolf oder Kees Bronk) in sog. Flickr-Accounts (u. dgl.) und bekommt dabei den Mund nicht mehr zu. Hier sehen wir in der Straße am Alten Theater den Triebwagen 50III, der 1958 nach der Einstellung der Staßfurter Straßenbahn Eingang in den Magdeburger Wagenpark fand. 1968 wechselte der Wagen nochmals die Nummer und wurde zum Tw 11IV. 1969/70 wurde er zusammen mit dem Tw 4III (später 419II) beim RAW Schöneweide einer Grundinstandsetzung mit Modernisierung unterzogen und war danach (ab 1973 als Tw 420) nur noch mit Gotha-Beiwagen einsetzbar. Heute steht der Wagen nach einem Ausflug über Gera und Naumburg auf einem Sockel in Staßfurt und erinnert dabei im letzten Einsatzzustand an sein erstes Einsatzgebiet. Neben der Tatsache, dass er dreimal die Spurweite gewechselt hat, dürfte er der meistumgesetzte LOWA-Triebwagen der DDR gewesen sein. Ob der Autor Henk Ontrop das wohl geahnt hat, als er ihn zufällig am 13. Mai 1968 in Farbe auf’s Bild bannte?
Edit: Interessant ist übrigens auch, bei näherer Betrachtung, dass der Wagen inzwischen den Magdeburger LOWA´s voll angepasst ist. Er hat also die Teilung der Frontscheibe und die in Magdeburg üblichen Abtrennungen der Türtaschenfenster. Das Vorhandensein der einzelnen Steckdose vorn, zeigt uns außerdem an, dass der Wagen bereits als Einrichtungswagen in Betrieb ist, obwohl er offensichtlich noch auf beiden Seiten Türen hat. (MB)

Staßfurter LOWA-Triebwagen in Magdeburg

Noch eine kleine Ergänzung

Die Betriebsnummer 11IV trug der ehemalige Staßfurter LOWA-Triebwagen in Magdeburg nur relativ kurze Zeit von 1968 bis 1973, bevor er dann die Nummer 420 erhielt. Harald Jungbär nahm diesen Wagen im Jahr 1970 am Olvenstedter Platz auf der Straßenbahnlinie 12 kurz nach seiner Rückkehr aus dem RAW Schöneweide auf, wo er die zuvor genannte Grundinstandsetzung mit Modernisierung erhielt und fortan nur noch mit Gothaer Beiwagen einsetzbar war. In diesem Erscheinungsbild ist der Wagen trotz mehrmaligem Ortswechsel bis heute weitgehend erhalten geblieben. (CR)

Rückkehr der E-Lock Nr. 3

Rückkehr der E-Lok Nr. 3 der Meißener Straßenbahn vom Verkehrsmuseum Dreden an ihren alten Betriebsstandort, der nach jahrelanger Nutzung als städtischer Bauhof bis Ende 2021 mit veranschlagten Kosten von rund 800.000 Euro zu einem öffentlichen Straßenbahn-Schaudepot umgestaltet werden soll. Quelle: DNN (Dresdner Neueste Nachrichten) vom 16.03.2020

Abschied von Ralph Kriebel

Vor wenigen Tagen erfuhren wir durch einen Nachruf in der Magdeburger Tages-presse, dass unser früheres Vereinsmitglied Ralph Kriebel im Alter von nur 57 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist. Als langjähriger MVB-Mitarbeiter, der seine Ausbildung zunächst als Straßenbahnfahrer im Betriebshof Sudenburg begann, stand er auch unserem Verein über viele Jahre mit Rat und Tat zur Seite. Später auch als Busfahrer tätig, setzte er sich auch bei Vereinsfahrten für uns mehrfach persönlich hinter das Steuer, so u. a. bei der Teilnahme an einem Straßenbahnfest in Dresden oder bei einem Tagesausflug zu den Kleinbahnen im Jerichower Land. Wir werden Ralph als einen überaus freundlichen und stets auch sehr aufgeschlossenen Mitmenschen in dankbarer Erinnerung behalten. (CR)