Der Heumarkt wie er früher war …

Beim Heumarkt mußte bezogen auf die Längsachse der Anlage ein gangbarer Kompromiß gemacht werden.So ist unser Gleisdreieck in seiner Achse etwas gestreckt und auch die Haltestellen wurden so angeordnet, daß sie nicht ganz vorbildgerecht gelegen sind, aber den bedienungstechnischen Ansprüchen an die Betriebssicherheit gerecht werden. Der Heumarkt mußte zudem in zwei Anlagenteilen entstehen. Eines erhielt die Maße 1800x1200mm und nimmt das komplette Gleisdreieck auf. Das andere wurde 800x1200mm groß und nimmt die „Kanonenbahn“ und die Charakterbauten des „VEB Taxi“ und das Miele-Haus hinterm Heumarkt auf. Die dem Areal als sehr typisch zuzuordnenden Geländer im Bereich des Ufers der Alten Elbe und der geteilten Fahrbahn im Verlauf der Turmschanzenstraße sind aus Kanonenrohren aus dem Schiffsmodellbau entstanden. Die Gleisanlage verfügt erstmals auf einem Vereinsmodul über selbstgebaute Kreuzungen. Weiterhin wurde final der Versuch gemacht, Eliteweichen zu verwenden, was sich allerdings leider erst im Nachhinein (auch beim Herrenkrug) als nicht verträglich mit der Methode der Kleineisenabdeckung durch das Einkleben von Scherenschnittpapier herausstellte. Bisweilen haben besonders jene Züge, die nur über ein Stromabnahmedrehgestell verfügen (z.B. Tatra und NGT) ihre Probleme beim Befahren der Dreiecks-Konstruktion, bedingt durch das kleinere Schienenprofil. Auch die Radien in den Kreuzungen erwiesen sich im Nachhinein ohne den eisenbahntypischen Zwang als zu groß geraten und entgleisungsfördernd. Nacharbeiten machen sich immer wieder notwendig.

Der Bahnübergang der „Kanonenbahn“ am Heumarkt

Der eigentliche Höhepunkt am Gleisdreieck Heumarkt ist aber, daß die durch unseren Regelquerschnitt entstehende „Betrachterseite“ flexibel gewechselt werden kann, da sowohl die Turmschanzenstraße am Elbufer als auch die Straße am Bahnübergang der Kanonenbahn als Nebenstraßen (also dem Betrachter abgewandte Seiten) zur Verfügung stehen können. Letztmals kamen für die spitzbefahrenen Weichen TILLIG-Antriebe zum Einsatz, während die stumpf zu befahrenen Weichen erstmals mit Antrieben von Conrad ausgerüstet wurden. Eine Ausstattung der Eliteweichen mit Antrieben war notwendig, weil diese zu unserem Leidwesen, jedoch konstruktiv recht ansprechend, nicht über drehbar gelagerte Weichenzungen, sondern über vorbildliche Weichenzungen als fest montierte Auslaufprofile verfügen. Dadurch ist es beim geringen Gewicht unserer Straßenbahnzüge nicht möglich, Weichen aufzuschneiden bzw. aufzufahren.