Infoblatt 12/2019
Fahrschulwagen Prag
Weihnachten beginnt am 27. Dezember
Vor einigen Jahren fragte mich einmal ein Bekannter, warum es eigentlich „frohe Weihnachten“ heißt. Antwort: Weil man „froh“ ist, wenn dieser ganze Rummel endlich wieder vorbei ist.
Nachdem die Christen im alten Rom jahrhundertelang politisch verfolgt, bestialisch gefoltert und nicht selten auch in die Löwengrube geworfen wurden, kam plötzlich im 4. Jahrhundert n. Chr. ein römischer Kaiser namens Konstantin. Der hatte angeblich eine Erleuchtung, bei der ihm der Sohn Gottes persönlich erschienen sein soll, was ihn dann spontan dazu veranlasste, selbst Christ zu werden und das Christentum fortan im gesamten römischen Reich als Staatsreligion einzuführen. Während die Römer bisher das Fest der heidnischen Wintersonnenwende und die Christen dagegen die Geburt des Gottessohns kannten, entschied schließlich ein römisches Konzil, dass beide Feste fortan ein und dasselbe sind. Somit wurde „Weihnachten“ erfunden, was wir heute lt. Kalender drei Tage nach der astronomischen Wintersonnenwende feiern. Damals hatten die Römer aber wohl kaum an Glühwein, an Gänsebraten, an Geschenke und an den alljährlichen Run auf die Einkaufstempel sowie an einen bunt geschmückten Tannenbaum gedacht. Auch dieser seltsame Wanderprediger mit rotem Rock und Rauschebart, der in den Tagen vor dem Fest alle Jahre wieder durch die Lande zieht, um vor allem unsere Jüngsten zum „wahren Glauben“ zu bekehren, wurde erst etliche Jahrhunderte später erfunden.
Angeblich haben wir Rentner ja gegenüber unseren berufstätigen Mitmenschen wesentlich mehr Zeit, da uns zumindest der berufliche Vorweihnachts-Stress, verbunden mit Jahresabschluss im Büro (und ähnlichen Dingen) erspart bleibt. Aber auch fünf Einladungen zu div. Weihnachtsfeiern (wie in diesem Jahr) wollen erst einmal terminlich „abgearbeitet“ werden. Auch so manch anderer Termin will unbedingt noch im alten Jahr erledigt werden, auch wenn es vielleicht nur ein fristgemäß einzureichender behördlicher Antrag oder der alljährliche „Check“ beim Zahnarzt ist, damit man dann auch seinen obligatorischen Stempel bekommt. Hinzu kommt natürlich „Geschenke einkaufen“ oder „Päckchen packen“ und wer dann auch noch Eltern, Geschwister oder größere Kinder hat, der ist dann auch noch am ersten und zweiten Feiertag „on tour“, Weihnachtsbraten mit möglichst viel Klößen, brauner Soße und Rotkohl dabei inbegriffen.
Um mir unnötigen Stress zu ersparen, habe ich bereits vor einigen Jahren einen persönlichen Beschluss gefasst: Weihnachten beginnt bei mir alljährlich am 27. Dezember, denn schließlich ist ja der 24. Dezember auch nur eine Erfindung unserer Altvorderen und die meisten Weihnachtsmärkte haben heute inzwischen ohnehin schon bis kurz vor Silvester geöffnet. Somit kann dann auch die so oft geäußerte Redewendung von der sog. „besinnlichen Zeit“ auch tatsächlich gelebt werden. Nach einem kurzen Boxenstopp im niedersächsischen Celle, wo übrigens schon seit etlichen Jahren in der historischen Altstadt zu Silvester nicht mehr „geböllert“ werden darf, geht es dann in diesem Jahr über den Jahreswechsel bei uns für ein paar Tage in den Harz.
Natürlich darf da auch schon einmal für das nächste Jahr ein wenig geplant werden. Wie wäre es da zum Beispiel mit einer Reise in die benachbarte Tschechische Republik, wo es vor allem für uns Straßenbahnfreunde sehr viel zu sehen gibt. Unser langjähriger Straßenbahnfreund Frantisek Zahnas aus Prag hat uns hier mit diesem stimmungsvollen Foto an der Haltestelle Sidliste Modrany (passend zur aktuellen Jahreszeit) schon einmal einen kleinen Vorgeschmack gegeben. Vielen herzlichen Dank. (CR)
Modellbahnausstellung in der Kaserne Mark
Aus organisatorischen Gründen konnte unsere traditionelle herbstliche Magdeburger Modellbahnausstellung in diesem Jahr nicht im Sudenburger Straßenbahndepot stattfinden, so dass wir in die Kaserne Mark ausweichen mussten, wo wir auch schon in den Vorjahren einige kleinere Ausstellungen durchgeführt hatten. Verteilt über zwei Etagen und teilweise sehr beengt, musste deshalb dieses Mal auch etwas kleiner geplant werden, so dass wir z. Bsp. unsere Straßenbahnanlage nur unter dem Motto „immer an der Wand entlang“ aufbauen konnten. Dafür gab es aber einige sehr interessante Gastanlagen zu sehen, wie z. Bsp. einen Braunkohlentagebau mit Kohlebahnzügen aus der Lausitz oder eine sehr schön gestaltete Straßenbahnanlage im Miniformat, die auf einem halben Schreibtisch Platz gefunden hätte. Schauen wir einmal, was uns das nächste Jahr so bringen wird. (CR)
Fahrtausweise im Vorverkauf erwerben
1946, als unsere Stadt noch überall in Schutt und Asche lag, da waren jedoch die Straßenbahnen schon längst wieder auf vielen Strecken unterwegs, wobei das Unternehmen damals noch als „Magdeburger Straßenbahnen A.G.“ firmierte und zunächst in der Otto-von-Guericke-Straße 65 zu Hause war.
Auch Fahrtausweise konnte man bereits wieder im Vorverkauf erwerben, wie z. Bsp. damals die beliebten Fahrscheinhefte mit 30 oder 50 Einzelfahrscheinen für Schüler und Lehrlinge, die es allerdings nur im Hauptbüro sowie in den Verkaufsstellen auf den Betriebsbahnhöfen zu kaufen gab. Interessant ist hier übrigens die Postanschrift „Lübecker Straße 42“ für das Neustädter Depot, wo es hier eigentlich Nr. 92 heißen müsste. Auch die Postanschrift „Wilhelmstadt, Weitlingstraße 14-16“ würft hier einige Rätsel auf, müsste doch hier eigentlich „Große Diesdorfer Straße 202“ stehen. Vielleicht kann ja hier jemand an Hand von einem älteren Stadtplan oder von einem Adressbuch nähere Auskünfte geben. Diese überaus interessante amtliche Mitteilung aus dem Jahre 1946 wurde über die Seiten Delta-D von Axel Kühling via Facebook geteilt, die wir dankenswerter Weise natürlich auch gern an unsere Leser weitergeben möchten. (CR)
Fahrausweis 1946
Einladung zur Jahresmitgliederversammlung 2020
Auf diesem Wege laden wir alle Vereinsmitglieder recht herzlich zu unserer nächsten planmäßigen Jahresmitgliederversammlung für Freitag, den 14. Februar 2020 zu 17:30 Uhr in „Leo´s Schlemmer-Imbiss“ Breiter Weg 30a (Am Katharinenturm) ein. Vorgesehene Tagesordnung: Jahresunfallschutzbelehrung Bericht des Vorstandes / Kassenbericht / Kassenprüfbericht Aussprache zu den Berichten und allgemeine Diskussion Beratung und Beschlussfassung über Anträge an die Mitgliederversammlung sowie über die Höhe der Beitragssätze und die Berufung der Kassenprüfer Entlastung des Vorstandes Schlusswort des Vorsitzenden. Sofern schriftliche Anträge an die Mitgliederversammlung (auch zur Änderung oder Ergänzung der Tagesordnung) gewünscht werden, so bitten wir diese bis spätestens zum 31.12.2019 beim Vorstand einzureichen.
Wir wünschen allen Freunden der großen und kleinen Straßenbahn ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!